Katastrophenschutzübung „Frankopia“ erneut ein voller Erfolg

Im Osthafen arbeiteten alle Hilfsorganisationen bei verschiedenen Unfallszenarien Hand in Hand. Eine laute Explosion, Feuer, Rauch und verzweifelte Schreie – so begann die große Übung der Unteren Katastrophenschutzbehörde und der Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Hilfsorganisationen (AGFH) am Samstagnachmittag. Seit morgens schon hatte „Frankopia 2022“ insbesondere die Rettungsdienste mit vielen kleineren Unfallszenarien auf Trab gehalten, bevor alle Beteiligten zum Abschluss gemeinsam das Großszenario am Osthafen bewältigen mussten. Geübt wurde dabei ein sogenannter „MANV 25“. Dieses Stichwort beschreibt einen Massenanfall von bis zu 25 verletzten Personen.

Kurz nach der ersten Explosion ein weiterer Knall, und schnell steht ein Fahrzeug in Flammen, aus dem angrenzenden Gebäude tritt dichter Rauch aus. Der Feuerwerker hatte seinen Auftrag, den „Startschuss“ zur Übung abzufeuern, bestens erfüllt. Überall lagen – täuschend echt blutig geschminkte und scheinbar verstümmelte – „Verletzte“ auf dem Boden oder taumelten vor Schmerzen schreiend durch die Kulisse; weitere „Betroffene“ saßen lethargisch am Rande. Stress pur für alle Rettungskräfte, die gleich eintreffen sollten, und so manch ein Zuschauer am Rande, der am liebsten eingegriffen und geholfen hätte. Darunter auch Vertreter der Stadtpolitik, die sich vor Ort einen Eindruck verschaffen wollten, wie größere Schadenslagen von Feuerwehr, Rettungsdienst / Notärzten und dem Technischen Hilfswerk gemeinsam bewältigt werden; selbst die Notfallseelsorge / PSNV war vertreten. Marcus Hantsche (THW Landesbeauftragter) und Holger Hohmann (Leiter der THW Regionalstelle Frankfurt) machen sich ebenfalls ein Bild von der Übung und der professionelle Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen.

Das Szenario, ausgearbeitet von der mehrköpfigen Übungsleitung, war angelehnt an die Ereignisse in Herborn 1987, wo es zu einem verheerenden Unfall eines Tanklasters und einem Großbrand am Rande der Altstadt kam. Für die Feuerwehr wurde daher ein Fahrzeug präpariert, das gelöscht werden musste. Doch damit nicht genug: Im angrenzenden Gebäude, in dem sich Menschen befanden, kam es zu Explosionen. Selbst aus den Kanaldeckeln trat dichter Rauch aus.

Bevor die ersten Rettungskräfte zum Einsatzort aufbrechen konnten, musste natürlich ein Notruf bei der „Leitstelle Frankopia“ getätigt werden – was ein Vertreter der Stadtpolitik, Frau Anna Pause (SPD) übernahm. Kurz danach setzte sich eine Kolonne an Fahrzeugen mit Blaulicht und Sirenen in Bewegung, und den ersten eintreffenden Hilfskräften bot sich ein unübersichtliches Bild. Die 28 Verletztendarsteller machten es der sogenannten Sichtungsgruppe, bestehend aus Notärztin und Rettungsdienstlern, wahrlich nicht leicht. Mit ihrem realistischen Spiel, inklusive schmerzerfülltem Geschrei, einer blutig verschmierten Kleidung und scheinbar amputierten Gliedmaßen, strapazierten sie die Nerven der Rettungskräfte. Manch einer leistete sogar Widerstand gegen seine Rettung, und auch Gaffer mussten in Schach gehalten werden.

Den THW-Kräften stellten sich mehrere Aufgaben: So mussten diese unter anderem durch ein Fenster in das Innere des Gebäudes eindringen und dort eine massive Holzwand durchbrechen. Außerdem wurde vor einem Fenster im Erdgeschoss ein EGS aufgebaut, um zwei Verletzte schonend und patientengerecht im Liegen abtransportieren zu können.

Mittags und nach Abschluss aller Übungen konnten sich die Teilnehmer – insgesamt mussten 497 Personen verköstigt werden – im Verpflegungszelt stärken. Unter der Leitung eines erfahrenen Küchen-Teams des THW wurden in der Feldküche Nudeln gekocht und Gulasch beziehungsweise eine Gemüsesoße frisch zubereitet. Außerdem wurde Obstsalat geschnibbelt, und wer lieb fragte, bekam sogar einen Schokopudding.

Wir bedanken uns auch bei den THW Ortsverbänden Bad-Homburg, Friedberg, Idstein, Seligenstadt und Groß-Umstadt für die Unterstützung bei der Übung.

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