In dieser besonderen Gefahrensituation galt es die alarmierten Bergungsgruppen durch das beschädigte Gebäude zu dirigieren. Das Treppenhaus voll mit Trümmerteilen, überall Risse in den Wänden und ein teilweise eingestürzter Friseursalon im Erdgeschoss machten den Einsatzkräften das Leben schwer. Die Anfahrt mit Großfahrzeugen war - typisch für Frankfurt - außerordentlich eng und die Zuführung von schwerem Material wurde zum logistischen Alptraum.
Der Zugtrupp ist die Führungseinheit eines Technischen Zuges. Solche Übungen sind wichtig, um das Zusammenspiel der vier Rollen im Zugtrupp einzuüben: Zugführer:in, Zugtruppführer:in, Kraftfahrer:in und Funker:in. Während der Zugführer die Meldungen einspielte, wurden die drei anderen Rollen nach jeweils ca. einer halben Stunde getauscht. Nach jedem Wechsel wurde besprochen, was gut gelaufen ist und was wir in der nächsten Runde besser machen wollen.
Der Beginn eines Einsatzes wird oft „Chaosphase“ genannt. Auch bei uns startete die erste Runde unter schwierigen Bedingungen, da es zu Beginn darauf ankommt einerseits die ersten Sofortmaßnahmen einzuleiten und andererseits sich gleichzeitig einen Überblick über die Lage und mögliche Gefahren zu verschaffen. In der zweiten Runde gab es erste Fortschritte bei der Personenrettung und es wurden weitere Einheiten zur Unterstützung angefordert. In der dritten Runde ist es gelungen „vor die Lage“ zu kommen und schließlich konnten in dem Szenario mit 34 Einsatzkräften unter schwersten Bedingungen 10 Personen aus dem Gebäude gerettet werden.
Zum Übungsende war die Baugrube bereits zur Hälfte mit Sand aufgefüllt und es standen neben Kipper und Radlader bereits zwei weitere Bergungsgruppen mit ASH (Abstützsystem Holz) und EGS (Einsatzgerüstsystem) im Sammelraum für nachfolgende Maßnahmen bereit. Zum Glück handelte es sich nur um eine Übung. Aber sollten doch größere Schadenereignisse eintreten, sind wir vorbereitet!