Insgesamt 45 Helferinnen und Helfer waren an der aufwendigen Ausbildung beteiligt, darunter auch einige Einsatzkräfte aus Ober-Ramstadt und Wittlich, ein Ladekran-Team aus Rüsselsheim sowie ein Einsatzstellen-Sicherungs-System (ESS) Trupp aus Landau. ASH ist absolute Teamarbeit: Die leichtesten Bauteile wiegen bereits 75 kg, die schwersten 15-Meter-Teile etwa 400 kg.
Das System steht normalerweise bereits teil-vormontiert und auf Anhänger verlastet einsatzbereit im Ortsverband. Viele „neue“ Helferinnen und Helfer sahen das ASH an diesem Tag zum ersten Mal in Aktion.
Das Abladen und die finale Montage erfolgten am vorgelagerten Montageplatz, von dort wurden die Teile zum Aufbauplatz an der roten Backsteinmauer transportiert. Ein Kran, ein Geländestapler und ein Hubsteiger waren nötig, um die einzelnen Teile an Ort und Stelle zu bringen, wo sie verbunden, unterbaut und gesichert wurden, um den Kraftschluss mit der Wand herzustellen. Etwas Übungskünstlichkeit war auch dabei: Statt Erdnägeln wurden zum Beispiel mit Wasser gefüllte, 1-Tonnen-schwere Container zum Sichern des ASH verwendet.
Gruppenführer Oliver Spahn, der das ASH in „seiner“ Bergung im 1. Technischen Zug verortet hat, plante die Ausbildung im Feuerwehr Rettungs- und Trainings Center Frankfurt (FRTC), um einen Wissenstransfer im Ortsverband zu ermöglichen. Der eigentliche Aufbau wurde darum von zwei anderen Führungskräften geleitet, Zugführer Torsten Uphus und Truppführer Ulrich Röskens, unterstützt durch mehrere weitere Truppführer:innen aus anderen Fachgruppen. Einzelne Gruppen mit den Schwerpunkten Montage, Aufbau und Springer-Tätigkeiten wurden gebildet und viele Aufgaben rotiert. Ein Zugtrupp bestehend aus drei Helferinnen koordinierte die Übung ab Eintreffen an der Einsatzstelle.
Das ESS-Team führte während des Aufbaus eine Übung durch: Reflektor-Prismen wurden ganz zu Anfang an der zu stützenden Wand angebracht, die Laser-Messpunkte definiert und ihre Bewegung kontinuierlich überwacht. Nebenbei erklärten sie interessierten Helferinnen und Helfern ihre Arbeit. Im Einsatzfall liefert das System eine frühe Warnung vor dem möglichen Einsturz eines beschädigten Gebäudes. Sogar kleinste Bewegungen durch Temperaturschwankungen, wie sie beim Wechsel von Sonne zu bewölktem Himmel auftreten, können mit dem System erfasst werden. (Bericht aus Landau)
Gegen Nachmittag wurde der Aufbau für beendet erklärt und mit dem Rückbau und Verlasten begonnen. Die Einheiten trafen am späten Abend wieder im Ortsverband ein, wo nach dem langen Tag noch ein Gruß aus der Küche auf sie wartete.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten und besonders an die Berufsfeuerwehr Frankfurt für die Nutzung des FRTC-Geländes!
Allgemeine Informationen zum ASH
Mit dem ASH können THW Einsatzkräfte marode Decken und instabile Wände abstützen und so den Einsturz eines Gebäudes zum Beispiel nach Gasexplosionen oder Bränden verhindern.
Der sogenannte Stützbock kann bis zu 15 Meter in die Höhe reichen. Er besteht aus Bohlentreibladen, also Balken, die auf dem Boden liegen. Auf ihnen werden senkrecht stehende Streichbalken befestigt, es entsteht ein rechter Winkel. Um die Konstruktion zu stabilisieren, befestigen die Helferinnen und Helfer diagonal zwischen Bohlentreibladen und Streichbalken sogenannte Strebstützen. Mit dem Stützbock lässt sich die Kraft von einer angeschlagenen Wand in den Boden ableiten.
Einmal aufgebaut, bleibt das ASH meist bis zum Ende des Einsatzes stehen, das heißt in der Regel bis zum Wiederaufbau oder Abriss des Gebäudes. Das ASH wird danach nicht wieder verwendet.