Der Zugtrupp des 2. Technischen Zuges (TZ) organsierte die erste Einsatzübung 2023 auf dem Gelände der DB Netz AG. Zwei Bergungsgruppen, zwei Fachgruppen N (Notversorgung und Notinstandsetzung) und der Zugtrupp 2.TZ konnten auf dem weitläufigen Gelände ihre Fähigkeiten vertiefen und ausbauen.
Im Vordergrund der rund achtstündigen Übung stand die Personenrettung aus sehr unterschiedlichen Situationen: Eine überrollte Person müsste unter einer tonnenschweren Lok gerettet oder ein Kranführer aus 20 Meter Höhe von einem Brückenkran abgeseilt werden.
Bei einer parallellaufenden Übung mussten die THW-Einsatzkräfte eine große Lagerhalle unter schweren Atemschutz absuchen. Hier wurden mutmaßlich zwei Arbeiter vermisst, die es zu finden und anschließend in Sicherheit zu bringen galt.
Eine Verschnaufpause war nur kurz möglich, denn sobald die eine Aufgabe erfolgreich bewältigt war, erfolgte schon der nächste Einsatzauftrag vom koordinierenden Zugtrupp.
Eine „einfache technische Hilfeleistung“ entpuppte sich schnell zu einem größeren und schwierigeren Einsatzszenario, bei dem die verschiedensten Fähigkeiten der THW-Kräfte gefordert wurden. Nur ein Arbeiten „Hand in Hand“ und klare Kommunikation sicherte jeweils den Erfolg.
So auch bei der Rettung einer Person, die in einen Silowagen gerutscht und schwer verletzt wurde. Hier kam erschwerend hinzu, dass eine direkte Anfahrt mit den Einsatzfahrzeugen nicht möglich war. Das gesamte benötigte Material musste über eine Strecke von rund 300 Meter über Bahngleise mit Hilfe einer aus Einsatzgerüstsystem (EGS) gebauten Gleiswagen transportiert werden. Hier war eine vorausschauende und umsichtige Planung der Führung gefordert.
Auch die Rettung zweier Verletzter, die in einem Betonschwellenstapel verschüttet waren, stellten die Einsatzkräfte vor ungewöhnliche Probleme. Mehrere 300 kg schwere Schwellen mussten zeitgleich, vorsichtig und sicher angehoben werden, um die Personen zu retten.
Helfende der Fachgruppe-N erhielten im Laufe des Nachmittags zusätzlich die Aufgabe mit Hilfe von Trennschleifern, Brennschneid- und Plasmaschneidgeräten Bahnschienen fachgerecht zu trennen. Auch der Aufbau des beheizten Verpflegungszeltes war Aufgabe dieser Gruppe.
Bei allen Übungen stand auch die Kommunikation im Vordergrund. Regelmäßige Lagemeldungen und Nachforderungen wurden vom führenden Zugtrupp erwartet und eingefordert. Jede Übung wurde durch Übungsbeobachter begleitet, die nach jeder Übung positive Aspekte und auch Verbesserungspotential mit den Teilnehmenden besprachen.
Nach einer kleinen Stärkung im warmen THW-Zelt erfolgte der komplette Rückbau und die anschließende Heimfahrt in den Ortsverband Frankfurt.
Für alle Beteiligten war es ein spannender und vor allem sehr abwechslungsreicher Tag.
An dieser Stelle noch einmal ein ausdrückliches Dankeschön an die DB Netz AG – Regionale Instandsetzung Hanau für die Bereitstellung des Firmengeländes.
Ein herzliches Danke geht auch an den THW-Organisator der Übung, Zugtruppführer Paul Engstfeld.