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Frankopia 2018: Großübung des Katastrophenschutzes und des Rettungsdienstes der Stadt Frankfurt am Main

Katastrophenschutz-Großübung Frankopia jährt sich bereits zum 11. Mal - Bewährungsprobe für Haupt- und Ehrenamt.

Rund 450 haupt- und ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr Frankfurt, des Technischen Hilfswerks (THW), des Malteser Hilfsdienstes (MHD), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Arbeiter Samariter Bundes (ASB), der Johanniter Unfall Hilfe (JUH) und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) haben am 29. September gemeinsam bei der Katastrophenschutz-Übung Frankopia für den Ernstfall trainiert. Mit Ausnahme der Organi­satoren, kannten die teilnehmenden Helfer der Hilfsorganisationen die Szenarien vorher nicht, die sie per Funk von der Übungsleitstelle durchgegeben bekommen und mussten situativ reagieren und gemeinsam handeln.

Reale Einsatzbedingungen für Haupt- und Ehrenamt

Das pädagogische Ziel hinter Großübungen wie diesen beschreibt Johannes Pranghofer, Übungsleiter und Projektleiter am Malteser Bildungszentrum HRS, der die Übung gemeinsam mit dem Ortsverband des Technischen Hilfswerkes und dem Kreisfeuerwehrverband Frankfurt organisierte, so: „Wir wollten echten Stress für die Teilnehmer unter realen Bedingungen erzeugen und so prüfen, ob die Zusammen­arbeit im Notfall klappt. Das ist uns gelungen.“

Veith Bosenbecker, Sachgebietsleiter Gefahrenabwehrplanung und Katastrophen­schutz bei der Branddirektion Frankfurt am Main dankte den eingesetzten Einsatz­kräften für ihr Engagement bei der Übung. „Das Vorgehen der einzelnen Einheiten lies zu keiner Zeit den Eindruck erwecken, dass es sich nur um eine Übung handelte. Die Motivation der Einsatzkräfte war deutlich zu spüren“, sagte Bosenbecker. Weiterhin dankte er den Planern der Übung. Die Vorbereitungen zur Übung Frankopia wurden ausschließlich durch ehrenamtliches Personal durchgeführt.

Wie in den letzten Jahren auch, waren unter den Helfern neben „alten Hasen“ auch neue, für die Frankopia der erste Test unter Realbedingungen war. Das trifft auch auf die Notfallsanitäter-Auszubildenden des Malteser Bildungszentrums Hessen/Rhein­land-Pfalz und Saarland zu, die sich an diesem Tag bei einer Großschadenslage bewähren und ihr gelerntes Wissen praktisch anwenden durften.

Mit Ausnahme des Führungsdienstes kamen alle Einsatzkräfte der Feuerwehr aus dem ehrenamtlichen Bereich. Zusätzlich waren Freiwillige Feuerwehren mit logistischen Aufgaben betraut oder haben die Übungsdarstellung übernommen.

Katstrophenschutz in einer Großstadt

Die Freiwillige Feuerwehr Frankfurt am Main ist ein integraler Bestandteil des Brandschutzes und der Hilfeleistung in Frankfurt am Main. Die rund 900 ehrenamtlich tätigen Feuerwehrangehörigen leisten in der Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit in der Stadt.

Das Technische Hilfswerk ist in Frankfurt ebenfalls ein fester Bestandteil des Katas­trophenschutzes. Durch die Lage in einer Metropole gestaltet sich die Arbeit für den Ortsverband besonders interessant und facettenreich. Mit der Katastrophenschutz­übung Frankopia, haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des THW Ortsverbandes Frankfurt, die Möglichkeit zusammen mit anderen Organisationen Großschadens­lagen gemeinsam zu meistern.

Die Struktur des THW ist weltweit einmalig: Organisatorisch gehört das THW als Bundesanstalt zum Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. Jedoch sind nur ein Prozent der Mitarbeiter hauptamtlich für die Behörde tätig. 99 Prozent der THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich im THW. Sie sind Helfer in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent und engagiert Hilfe zu leisten.

„Aus Sicht der Feuerwehr verlief die Übung gut und zielführend. Die durchgeführten Maßnahmen sowie die Kommunikationswege waren stimmig und führten zu einem positiven Übungsergebnis“, fügte Bosenbecker in einer abschließenden Besprechung mit den Abschnitts- und Einheitsführern hinzu.

Szenarien und Ablauf

Vormittag: Gemeinsame Übung für Rettungsdienst, Feuerwehr und THW

  • Medikamentenintoxikation bei grippalem Infekt
  • Beginnende Geburt in Parkhaus
  • Arbeitsunfall bei Forstarbeiten
  • Verletzte Person nach Körperverletzung
  • Stromunfall an Bahnanlage mit Feuer
  • In einem Bürohaus bricht im Keller in einem Abstellraum hinter den Tiefgaragenstellplätzen ein Feuer aus. Es kommt zu einer starken Verrauchung.
  • Verletzte Person auf Baustelle: Ein Bauarbeiter stürzt von einer Mauer in eine in einem Sandhaufen liegende Eisenstange, wodurch es zu einer Pfählungsverletzung kommt
  • Unfall in Aufzugsschacht: Bei Montagearbeiten stürzen zwei Elektriker in einen Aufzugsschacht über 3 Etagen.

Nachmittag: Großschadenslage unter Beteiligung aller Hilfsorganisationen:

Im Bereich Osthafen 1 findet in einer leerstehenden Lagerhalle ein nicht genehmigtes Rock-Konzert statt. Eine größere Zahl von Zuschauern befindet sich in der Halle. Weitere "Zaungäste" versuchen sich Sicht von einem Portalkran zu verschaffen, der derzeit außer Betrieb ist, kommen aber, weil sie betrunken sind, nicht mehr herunter.

Daraufhin alarmiert ein Begleiter die Rettungsleitstelle. Zufällig befindet sich eine THW-Einheit zu einer Übung in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle. Aufgrund dieser Tatsache wird diese Einheit direkt von der Leitstelle zum Unfall geschickt und gleichzeitig Kräfte des Rettungsdienstes alarmiert. Nach Beginn der Rettungsarbeiten des Technischen Hilfswerks in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst kommt es in der Lagerhalle aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik zu einer Explosion und Feuer.

Durch den Einheitsführer des THW wird daraufhin ein Alarm ausgelöst.

Beteiligt sind 2 Löschzüge, Führungsdienste, 10 Rettungswagen, THW und 4 Katastrophenschutzzüge aus dem medizinischen Bereich um 50 Patienten zu versorgen.

Teilnehmer

Feuerwehr Frankfurt am Main

  • Führungsdienste der Berufsfeuerwehr
  • IuK-Gruppe
  • Logistik-Einheit der Freiwilligen Feuerwehr Höchst
  • Schadendarstellung der  Freiwilligen Feuerwehr Niederrad
  • Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehren aus Griesheim, Unterliederbach, Zeilsheim, Nied, Rödelheim, Sossenheim, Fechenheim, Berkersheim, Sindlingen, Praunheim, Heddernheim.

Malteser Hilfsdienst

Auszubildende des 2. und 3. Lehrjahres zum Notfallsanitäter beim Malteser Bildungszentrum HRSELW Malteser Region HRS4. SanZug der Malteser Frankfurt10 Rettungswagen, davon einer des DRK Rettungsdienst Dillenburg e.V.2 Notarzteinsatzfahrzeuge1 Organisatorischer Leiter Rettungsdienst1 Leitender NotarztVerletztendarstellung Malteser Kelkheim und Schüler des 1. Lehrjahres

Technisches Hilfswerk

  • 1. Technischer Zug

Arbeiter Samariter Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst

  • 1.,2., 3. und 4. KatS Sanitätszug

Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe

  • 1. Betreuungszug KatS

Deutsche Lebensrettungsgesellschaft

  • Wasserrettungszug Frankfurt/Main

Weitere

  • Kräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)

Führungskomponente, Rettungsmittel und Logistik

  • Führungskomponente und Rettungsmittel: Malteser Hilfsdienst

Schadendarstellung

  • Malteser Kelkheim

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