Insgesamt fuhren 15 Personen von Frankfurt in Richtung Osten los und waren dort über 2000 Stunden im Einsatz in Lüchow, Dresden und Deggendorf.
Deutschlandweit waren 8000 ehrenamtliche THW Helferinnen und Helfer aus 523 Ortsverbänden vor Ort. Neben insgesamt 1800 Fahrzeugen waren auch 60 Boote im Einsatz.
Michael Künzler, damals als Zugführer im Einsatz:
"Endlose Wasserflächen, tausende Sandsäcke, hunderte Helfer im Einsatz. Über 14 Tage im Hochwassereinsatz haben viele Eindrücke hinterlassen, die mein THW-Verständnis bis heute prägen. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen war einfach beeindruckend: gemeinsame Aufgabe, gemeinsames Ziel, alles Hand in Hand und immer zum Wohle der Allgemeinheit."
Hochwasser sind in Deutschland keine Seltenheit mehr und das THW kommt regelmäßig zum Einsatz, wenn Flüsse über die Ufer treten. Der Hochwasserschutz gehört zu einen der Kernkompetenzen des Technischen Hilfswerk.
Besonders die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen (FGr-WP), die Fachgruppen Notversorung und Notinstansetzung (FGr-N), sowie die bundesweit 117 Fachgruppen Wassergefahren sind bei Hochwasserereignissen besonders gefordert.
Auch die Fachgruppe Ölschaden war insgesamt neun Tage in Deggendorf im Einsatz - unter Leitung von Ernst Ewers, der auch als technischer Berater für die Feuerwehr zur Verfügung stand.
Da die Ölschadensbekämpfung nur bei Tageslicht erfolgt, kann eine Fachgruppe durchaus eine Einsatzdauer von 14 Tagen und mehr ohne Ablöse haben. Untergebracht war die Gruppenmitglieder in der Kaserne der Bundespolizei Deggendorf, an der Separationsstelle wurden sie von Bürgern verpflegt.
Ewers erinnert sich:
"Dieser Einsatz war wegweisend für die Fachgruppe Ölschaden, denn eigentlich ist diese Gruppe zur Bekämpfung von Öl-Unfällen an der Küste vorgesehen und ausgebildet. Dieser Einsatz zeigte aber, wie gut die Technik bei Hochwassereinsätzen im Binnenland funktioniert. Der OV Frankfurt mit seiner Fachgruppe war maßgeblich an diesem Erkenntnis- und Erfahrungsgewinn beteiligt."
